Gemeinde
Nidwaldner Blitz AG
Autor
Guido Sogehtstaat
Montag bis Donnerstag
7.30 – 12.00 Uhr
13.30 – 17.00 Uhr
Freitag
7.30 – 12.00 Uhr
13.30 – 16.00 Uhr
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Weiter zur RegistrierungDie Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren hat durchgegriffen. Weil am Bahnhof in Bern Sicherheitspersonal von Personen in FCL-Fankleidung angegriffen wurde, haben sie den Stehplatzsektor gesperrt. Dann waren die Fans halt auf der anderen Seite des Stadions. Einzige Konsequenz: Die Zuschauerzahl war etwas tiefer als üblich.
Was Kollektivstrafen in einer Gesellschaft bewirken, ist hinlänglich bekannt. Entweder führt es zu Depression oder dann zu Aggression. Beides will eine Gesellschaft nicht. Deshalb greift die Staatsgewalt,
zumindest in der Schweiz, nur zu diesem Mittel, wenn sie heillos überfordert ist. Das habe ich in meinem Militärdienst auch ab und an erlebt.
Wenn wir gerade beim Militär sind – da gibt es offenbar wieder mal ein kleines Problem mit einer Software. Gemäss Aussage der Armeeführung hat man festgestellt, dass die Daten der neuen Logistik-Software nur auf einer Cloud gespeichert werden können. Der Anspruch der Armeeführung, dass die Daten auf eigenen Servern sicher abgelegt werden müssen, konnte das Programm nicht erfüllen. Schlimm genug, dass man diesen Umstand erst bemängelte, als schon hunderte Millionen futsch waren. Ausserdem gibt es Quellen, die einen anderen Grund nennen, weshalb das Projekt gescheitert ist. So soll während der Umsetzung eine Umstrukturierung bei der Armee Teams derart auseinandergerissen haben, dass eine erfolgreiche Umsetzung praktisch verunmöglicht wurde. Zwar wurde von involvierten Personen mehrfach darauf hingewiesen, offenbar wurden diese Einwände aber etwa gleich ernst genommen, wie die Komplexität Einführung eines solchen Systems.
Die Digitalisierung scheint bei Staat und Kantonen sowieso eine heikle Angelegenheit zu sein. Neulich habe ich meinen Führerausweis verloren. Naiv wie ich bin, dachte ich mir, da füllst du mal schnell ein Onlineformular aus. Ein Foto hat der Kanton ja von mir. Schliesslich war ich erst diesen Frühling vor Ort, um mir eine neue ID machen zu lassen. Damals haben sie mich fotografiert und das Foto digital abgelegt. Aber he, so einfach ist das nicht. Das Strassenverkehrsamt kann oder darf nicht auf diese Daten zugreifen. So musste ich die Formulare, ja es waren zwei, eigenhändig vorbeibringen und in einem Automaten vor Ort für CHF 15.– sechs Passfotos schiessen lassen.
Jetzt habe ich fünf Passfotos zu Hause. Ich fühle mich wie damals in den Achtzigerjahren, als wir uns gegenseitig Passfotos schenkten. Allerdings sahen die lustiger aus. Ich durfte ja nicht lachen, sonst hätte das nochmals CHF 15.– gekostet.
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