Firma
Nidwaldner Blitz AG
Autor
Guido Istso
Montag bis Donnerstag
7.30 – 12.00 Uhr
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Freitag
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Weiter zur RegistrierungDer Neubau auf dem Titlis kostet 30 Millionen mehr als ursprünglich veranschlagt. Das sind etwa 27 % mehr als ganz am Anfang angenommen. Bei solch komplexen Projekten kann es durchaus passieren, dass ein Vorhaben eine ordentliche Abweichung erfährt. Im Fall des Projektes «Titlis 3020» gibt es diverse Faktoren, die zu diesem Mehraufwand führen und plausibel erklärt werden.
Solche Abweichungen können auch bei Projekten der öffentlichen Hand vorkommen. Nur hält sich da jeweils das Verständnis in einem sehr engen Rahmen.
Schon kleine Überschreitungen werden gar nicht gut aufgenommen. Selbst wenn diese im unteren einstelligen Prozentbereich liegen, gibt es eine kräftige Schelte.
Da wird sofort moniert, dass zu wenig sorgsam mit Steuergeldern umgegangen wird. Selbst wenn in der Bauphase etwas Unvorhergesehenes passiert oder eine ausserordentliche Teuerung aufgrund von Rohstoffengpässen eintritt, müssen die Behörden unangenehme Fragen beantworten. Egal, was sie dann alles ins Feld führen, weshalb denn jetzt genau das Bauvorhaben teurer wurde, es wird die Fragenden nicht zufriedenstellen. Sofort heisst es dann, dass man halt auf etwas hätte verzichten müssen, damit der Kredit trotzdem hätte eingehalten werden können.
Ein Fenster oder eine Türe weniger tut doch niemandem weh. Ein Parkettboden kann auch aus einem schönen Plastik-Imitat sein.
Es gibt immer Sparpotenzial. Jeden Tür beschlag bekommt man irgendwo günstiger. Eine Küchenabdeckung aus Plastik ist viel günstiger als eine aus einem Tessiner Steinbruch.
Am Ende hätten die Steuerzahlenden Freude, dass der Baukredit trotz widriger Umstände eingehalten wurde.
Es interessiert dann auch niemanden, dass der Unterhalt des Bauwerks wegen des Einsatzes minderwertiger Baustoffe dann das Doppelte kostet, als dies mit hochwertigerem Material der Fall gewesen wäre.
Nachhaltigkeit kostet halt etwas. Da verhält es sich aber wie mit einem vertrockneten Eichhörnchen: Man kann es zwar streicheln, aber irgendwie fühlt es sich komisch an.
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