Gemeinde
Nidwaldner Blitz AG
Autor
Guido Tradition
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Freitag
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Weiter zur RegistrierungFrauen sind den Männern in der Schweiz gleichgestellt. Zumindest etwas Ähnliches steht in der Verfassung und man gibt sich sehr Mühe, dass das in der Gesellschaft auch so gelebt wird. Dass die Gleichstellung in eben dieser Gesellschaft teilweise noch im Mittelalter steckt, das muss man hinnehmen – oder eben nicht.
Am einfachsten geht es, wenn man keinen Staub aufwirbelt und gewisse Diskriminierungen einfach hinnimmt und hofft, dass sie sich dann schon irgendwann von selbst auflösen. Oder man legt den Finger in die Wunde und schaut mal, was passiert. Dann muss man sich allerdings bewusst sein, dass es nicht bei einem kleinen Aufschrei bleiben wird. Selbst wenn es nur darum geht, Mädchen zu ermöglichen, beim Klausjagen in Küssnacht beim nachmittäglichen Kinderumzug mittun zu können. Das kommt nicht gut an. Da wird der Widerstand gross – sehr gross. Wer versucht, eine Männerdomäne aufzubrechen, muss mit allerhand Gegenwehr rechnen. Im Normalfall ist man einem ausgewachsenen Shitstorm ausgesetzt. Natürlich wird auch versucht, dem Ansinnen mit Argumenten den Garaus zu machen. Diese reichen im Normalfall von «das war schon immer ein Männerbrauch und soll es auch bleiben», bis: «jetzt wollen die Frauen uns das auch noch wegnehmen».
Speziell wird es, wenn dann mit körperlichen Konstitutionen argumentiert wird. Mädchen seien körperlich einfach etwas gar zart gebaut, man könne ihnen deshalb diese körperliche Anstrengung nicht zumuten. Auf der anderen Seite hört man gerne aus den gleichen Mündern, dass die Kinder sowieso verweichlicht werden und es denen guttut, wenn sie mal der rauen Gischt ausgesetzt sind und etwas abgehärtet werden.
Ja was denn nun? Sollen etwa nur die Knaben abgehärtet werden? Wenn dem so ist und das seit Jahrhunderten so praktiziert wird, dann muss ich leider sagen: Es funktioniert nicht. Frauen leben im Durchschnitt 4 Jahre länger als die «abgehärteten» Männer. Eine meiner Töchter war beim Kindertricheln «Tschifelerin». Die Tschifele wiegt gefüllt nicht wenig, aber immer noch weniger als eine gefüllte Schultasche, die die Mädchen tagtäglich zur Schule schleppen. Ich finde es schön, dass in Stans auch Frauen am «Samichlais»-Auszug teilnehmen dürfen. Auch wenn ich nur wenig Trichlerinnen entdeckt habe.
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