«Vogelfrey» begeistert Publikum
«Grossartig», «einfach toll», «ganz grosse Klasse», «mega-professionell» waren nur einige der Kommentare, die im Anschluss an die Aufführung von den Zuschauerinnen und Zuschauern zu hören waren. Die Spielfreude und Begeisterung der Schauspielerinnen und Schauspieler waren deutlich spürbar. Spontanen Zwischenapplaus gab es auch für den auf der Bühne landenden Doppeldecker.
Das Publikum wurde durch ein Wechselbad der Emotionen geführt: Es wurde herzhaft gelacht, aber auch empört gestöhnt angesichts der auf der Bühne gepflegten «Hassliebe» zwischen Buochs und Ennetbürgen, der Animositäten zwischen alteingesessener Landbevölkerung und den zwecks Flughafenbau zugereisten Städtern sowie des offensichtlichen Schubladendenkens so mancher Charaktere. Doch wie schon bei «Romeo und Julia» überwindet die Liebe auch hier alle Hindernisse, nur dass die Liebenden bei «Vogelfrey» am Ende nicht im Tod, sondern lebend zueinander finden: Das junge Paar ist im wahrsten Sinne des Wortes frei wie ein Vogel, denn es wagt sich für eine gemeinsame Zukunft – Achtung, Spoiler! – in die Lüfte. Grossartig auch die Szene der Genossenkorporationsversammlung, in der das Publikum auf einmal Teil des Stücks wird und sich Schauspieler aus dem Zuschauerraum laut zu Wort melden, sodass man plötzlich mittendrin statt nur dabei ist.
Aber auch bedrückende Szenen, die zu Herzen gehen, gehören zum Stück: das Meitli, das dem verletzten Freund noch eine letzte Geschichte erzählt, der Schrecken des herannahenden Zweiten Weltkriegs, untermalt von Original-Aufnahmen, die Beschreibung der Flucht eines jüdischen Mannes aus Deutschland in die Schweiz sowie der angesichts des Unfassbaren sprachlose Bauer, der sich wünscht, eine Träne weinen zu können ... All dies macht «Vogelfrey» zu einem eindrücklichen Theatererlebnis, das wieder einmal souverän und überzeugend von Regisseurin Eva Mann inszeniert wurde.
Dani Danner, Präsident der Theatergesellschaft Buochs, dankte zum Schluss dem Publikum und der gesamten Theaterfamilie sowie den zahlreichen Gönnern und Sponsoren. Die geladenen Gäste feierten beim anschliessenden Essen im Restaurant Krone mit den Darstellerinnen und Darstellern, den Helferinnen und Helfern sowie Theaterfreunden aus Nah und Fern ausgiebig die gelungene Premiere. Bis zum 9. März können Interessierte noch in die Epoche der 30er-Jahre zur Zeit des Flughafenbaus auf der Allmend zwischen Buochs und Ennetbürgen eintauchen – Tickets unter www.theater-buochs.ch.